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Was darf ein Papagei essen?

Geschrieben von Mara |

Papageien sind bekannt für ihre Intelligenz, ihre Sprachbegabung und ihre lange Lebenserwartung. Aber wussten Sie, dass eine gute Ernährung vielleicht das Wichtigste für ein gesundes und langes Papageienleben ist? Viele Gesundheitsprobleme bei Papageien werden durch jahrelange Nährstoffmängel verursacht. Diese entstehen oft unbemerkt und wenn die ersten Beschwerden sichtbar werden, ist es leider häufig schon (teilweise) unumkehrbar. In diesem Blog lesen Sie, welche Anforderungen ein gutes Papageienmenü erfüllen muss, warum Mischfutter Risiken mit sich bringt und was Sie auf keinen Fall geben sollten.

Papageien

Wie Papageien in der Wildnis fressen

Papageien sind von Natur aus Allesfresser (Omnivoren) mit einer abwechslungsreichen Ernährung. In der Wildnis suchen sie stundenlang nach Samen, Nüssen, Früchten, Blättern, Blüten, Nektar und manchmal Insekten. Ihre Nahrung ist also nicht nur vielfältig, sondern auch über den Tag verteilt und mit aktivem Suchverhalten verbunden.

Diese natürliche Art zu fressen liefert nicht nur die richtigen Nährstoffe, sondern hält Papageien auch mental stimuliert und körperlich aktiv. In Gefangenschaft bekommen sie oft viel weniger Abwechslung und bewegen sich weniger, wodurch das Risiko für Übergewicht und Nährstoffmängel steigt. Eine gute Ernährung und genügend Beschäftigung sind daher entscheidend, um dieses natürliche Verhalten so gut wie möglich nachzuahmen.

Das Problem mit Mischfutter: selektives Fressen

Traditionell bekamen Papageien oft eine Mischung aus Samen, Obst und Kraftfutter, mit folgender Richtlinie:

  • 1/3 gemischte Samen
  • 1/3 gemischtes Obst
  • 1/3 Kraftfutter oder Eifutter

Auch wenn das abwechslungsreich klingt, ist das Risiko für selektives Fressen groß. Viele Papageien wählen nur die leckersten Bestandteile, wie Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, und lassen den Rest liegen. Dadurch entsteht eine Ernährung, die viel zu energiereich ist und zu wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe enthält.

Die Folgen dieses Ungleichgewichts werden erst nach Jahren sichtbar. Dann können sich bereits schwere Mängel aufgebaut haben, deren Schäden oft nicht mehr vollständig zu beheben sind.

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Häufige Nährstoffmängel bei Papageien

Die bekanntesten Nährstoffmängel bei Papageien sind:

  • Vitamin-A-Mangel: Dies führt zu Problemen mit den Atemwegen, Schleimhäuten, Augen und der Haut. Das Immunsystem wird geschwächt, wodurch Infektionen häufiger auftreten.
  • Calciummangel: Dies kann zu Knochenerweichung, Muskelzittern, Legenot bei Weibchen und neurologischen Beschwerden führen.
  • Eiweißmangel: Dies führt zu einer schlechten Mauser, schwacher Muskulatur und verringerter Widerstandskraft.
  • Übergewicht: Durch zu viele fettreiche Snacks und zu wenig Bewegung kann Übergewicht entstehen.

Ein weiteres Risiko ist die Aspergillose, eine schwere Pilzinfektion der Atemwege. Diese entsteht leichter bei einem geschwächten Immunsystem, oft als Folge eines falschen Ernährungsplans (Vitamin-A-Mangel).

Erste Beschwerden bei Nährstoffmängeln

Ernährungsbedingte Probleme schleichen sich langsam ein. Die ersten Signale sind oft subtil:

  • Verlust von Glanz im Gefieder
  • Schlechte Mauser oder kahle Stellen
  • Trägheit oder weniger aktives Verhalten
  • Schlechter Appetit oder wählerisches Verhalten
  • Atemwegsprobleme (z.B. häufiges Niesen, ‘Atemgeräusche’)
  • Krusten rund um Augen, Nase oder Schnabel.

Erkennen Sie diese Beschwerden bei Ihrem Papagei? Dann ist es wichtig, die Ernährung genauer anzusehen und gegebenenfalls Ihren Tierarzt zu konsultieren.

Warum Pellets besser sind

Um selektives Fressen zu verhindern, wird empfohlen, auf ein vollwertiges Pelletfutter umzusteigen. Pellets enthalten alle notwendigen Nährstoffe in einem Bissen, sodass Ihr Papagei nicht auswählen kann, was er frisst und was nicht.

Gute Marken für Pelletfutter sind unter anderem:

Pellets bilden die beste Basis für eine gesunde Ernährung und sind für die tägliche Fütterung geeignet. Es ist wichtig, die Umstellung schrittweise vorzunehmen, damit sich Ihr Papagei daran gewöhnen kann.

Sehen Sie sich unser gesamtes Sortiment an Papageienfutter an.

Von Samen auf Pelletfutter umstellen

Viele Papageien sind an Samen gewöhnt und erkennen Pellets anfangs nicht als Futter. Deshalb ist es wichtig, den Übergang zu Pelletfutter schrittweise und geduldig anzugehen. Beginnen Sie damit, das Samenangebot zu reduzieren und bieten Sie gleichzeitig die Pellets täglich in einem separaten Futternapf an. Lassen Sie Ihren Papagei das neue Futter ohne Zwang entdecken. Ein geeignetes Futter für den Einstieg ist Harrison’s High Potency. Dieses gibt es in Fine, Super Fine und Coarse.

Eine gute Methode ist es, morgens, wenn der Vogel am hungrigsten ist, nur Pellets anzubieten. Geben Sie Samen erst später am Tag als Ergänzung. Manche Vögel stellen schnell um, aber bei wählerischen Fressern kann es Wochen bis Monate dauern. Sie können auch ein paar Tropfen warmes Wasser über die Pellets geben, um sie weicher und aromatischer zu machen.

Wichtig: Mischen Sie Pellets nicht mit Samen in einem Napf, denn dann picken viele Papageien trotzdem nur die leckeren Samen heraus. Behalten Sie während der Umstellung das Gewicht und den Appetit Ihres Vogels gut im Blick. Wenn Sie zweifeln, ob Ihr Papagei ausreichend frisst, wenden Sie sich an einen vogelkundigen Tierarzt oder einen erfahrenen Ernährungsberater.

Darf Ihr Papagei Samen, Erdnüsse und Obst?

Obwohl Sonnenblumenkerne und Erdnüsse bei Papageien beliebt sind, enthalten sie viel Fett und wenig Nährwert. Sie dürfen in Maßen als Snack oder Belohnung gegeben werden, sind aber keine geeignete Basisernährung.

Obst ist eine wertvolle Ergänzung der Ernährung, aber auch hier gilt: Abwechslung und in Maßen. Besonders Zitrusfrüchte können bei manchen Vögeln Durchfall verursachen, geben Sie diese daher mit Bedacht.

Was darf ein Papagei nicht essen?

Die Liste der verbotenen Lebensmittel für Papageien ist zum Glück kurz, aber wichtig. Vermeiden Sie auf jeden Fall:

  • Avocado: Diese ist für Vögel sehr giftig, selbst in kleinen Mengen.
  • Zwiebel und Knoblauch: Diese können die roten Blutkörperchen schädigen.
  • Rohe Bohnen: Diese enthalten Lektine, die ohne Kochen giftig sind.
  • Salz, Schokolade, Koffein und Alkohol: Diese sind absolut nicht für Vögel geeignet.

Die meisten Gemüse- und Obstsorten sind sicher, sofern sie gut gewaschen und unbehandelt sind.

Haben Sie noch Fragen zum Futter für Ihren Papagei? Nehmen Sie dann Kontakt auf über tierarzt@medpets.at.

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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