Service
Warenkorb
Menu
No tricks, only treats! Mehr lesen

Hund will nicht Gassi gehen, was tun?

Geschrieben von Armanda |

Die meisten Hunde werden überglücklich, sobald sie das Rascheln der Leine hören. Doch manchmal passiert das Gegenteil: Ihr Hund will nicht Gassi gehen. Er bleibt wie angewurzelt an der Tür stehen, dreht um, sobald Sie draußen sind, oder legt sich einfach hin und weigert sich, weiterzugehen. Warum passiert das, und was können Sie tun, wenn Ihr Hund nicht mehr Gassi gehen möchte? In diesem Blogartikel erfahren Sie die häufigsten Ursachen, warum Hunde plötzlich nicht mehr spazieren gehen wollen, und wie Sie Ihrem Vierbeiner helfen können, wieder Freude am Gassi gehen zu bekommen.

Ein Hund auf dem Waldweg

Dass Ihr Hund nicht Gassi gehen will, hat in den meisten Fällen nichts mit Sturheit zu tun, es ist ein Signal. Hunde zeigen mit ihrem Verhalten immer etwas Bestimmtes an. Die Kunst besteht darin, herauszufinden, was genau dahintersteckt. Ein Hund, der plötzlich nicht mehr spazieren gehen möchte, versucht oft zu sagen, Etwas stimmt nicht. Die Ursachen können körperlich, emotional oder umgebungsbedingt sein.

Mögliche Gründe, warum Ihr Hund nicht Gassi gehen will

Es gibt viele verschiedene Ursachen, warum ein Hund nicht spazieren gehen möchte. Im Folgenden besprechen wir die häufigsten Gründe, warum Ihr Hund nicht Gassi gehen will, und was Sie dagegen tun können.

1. Körperliche Ursachen

Einer der häufigsten Gründe, warum ein Hund nicht mehr Gassi gehen will, ist Schmerz.
Hunde zeigen Schmerzen selten direkt. Es kann also so aussehen, als ob Ihr Hund einfach keine Lust hat zu laufen, in Wirklichkeit empfindet er vielleicht Unbehagen oder Steifheit. Mögliche körperliche Ursachen:

  • Gelenkprobleme wie Arthrose oder Hüftdysplasie
  • Rückenprobleme (z. B. Bandscheibenvorfall oder Spondylose)
  • Muskelkater oder Überlastung
  • Pfotenprobleme, etwa durch heißem Asphalt, Streusalz, kleine Steinchen oder wunde Ballen
  • Herz- oder Lungenprobleme
  • Übergewicht

Typische Anzeichen, Ihr Hund bleibt plötzlich stehen, will keine Treppen steigen, läuft langsamer als sonst oder bleibt zurück. Besonders ältere Hunde, oder Hunde, die eine Operation oder Verletzung hinter sich haben, verweigern den Spaziergang, weil Bewegung unangenehm ist. In solchen Fällen kann schon eine einfache Unterstützung helfen, z. B. Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin und Omega-3-Fettsäuren, eine passende Schmerztherapie oder Physiotherapie. Lassen Sie Ihren Hund bei anhaltenden Beschwerden unbedingt vom Tierarzt untersuchen.

2. Angst und negative Erfahrungen

Ein ängstlicher Hund, der nicht Gassi gehen will, ist keine Seltenheit. Angst ist eine der häufigsten Ursachen, warum ein Hund plötzlich nicht mehr spazieren gehen möchte. Vielleicht hat Ihr Hund eine traumatische oder negative Erfahrung gemacht, zum Beispiel durch einen lauten Knall, Feuerwerk, eine aggressive Begegnung mit einem anderen Hund oder ein vorbeifahrendes Motorrad. Dadurch entsteht eine negative Verknüpfung, Draußen ist gefährlich.

Typische Anzeichen für Angst beim Spaziergang:

  • Ihr Hund bleibt an der Haustür stehen und will nicht losgehen.
  • Während des Spaziergangs bleibt Ihr Hund plötzlich stehen, friert ein oder legt sich hin.
  • Er zittert, legt sich hin oder friert ein.
  • Er versteckt sich hinter Ihnen oder zieht panisch zurück.
  • Manche Hunde ziehen stark an der Leine, bellen oder schnappen, aus Stress und Überforderung.

Wenn Ihr Hund sich beim Gassi gehen ängstlich oder unsicher verhält, ist es wichtig, Schritt für Schritt Vertrauen aufzubauen. Zwingen Sie ihn nicht zum Laufen, das erhöht nur die Angst. Beginnen Sie lieber klein, Loben Sie ruhiges Verhalten an der Tür oder ein paar Meter Weg nach draußen. Mit Geduld und positiver Bestärkung wird Ihr Hund langsam wieder Vertrauen fassen. Zur Unterstützung gibt es auch angstlösende Produkte, die Ihrem Hund helfen können, sich zu entspannen. Bewährte Präparate sind z. B. Adaptil, Dr. Ann’s Stress Reduction, Zylkene Plus, Puur Nervo oder Vetplus Calmex. Wenn das allein nicht ausreicht, sollten Sie zusätzlich einen Hundeverhaltenstherapeuten hinzuziehen

Relevante Produkte

3. Unsicherheit oder Überforderung

Nicht jeder Hund, der nicht Gassi gehen will, hat Angst, manche Hunde sind schlichtweg überfordert oder überreizt. Das bedeutet, dass sie zu viele Eindrücke auf einmal bekommen und nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen. Besonders Hunde, die schlecht sozialisiert sind oder wenig Erfahrung mit belebten Umgebungen haben, können während des Spaziergangs blockieren. Viel Verkehr, unbekannte Geräusche, Menschenmengen oder andere Hunde können schnell zu viel sein. Auch hochsensible oder nervöse Hunde sind davon oft betroffen, da sie mehr Signale aus ihrer Umgebung aufnehmen und intensiver verarbeiten. Das kann zu Stress oder Vermeidungsverhalten führen. Ein Hund, der plötzlich stehen bleibt oder sich beim Gassi gehen hinlegt, wirkt vielleicht trotzig, in Wirklichkeit kann er die Reize einfach nicht mehr verarbeiten.

Bei einem überreizten Hund ist es wichtig, Ruhe, Vorhersehbarkeit und Vertrauen zu vermitteln. Wählen Sie ruhige Spazierwege und steigern Sie die Dauer der Spaziergänge langsam, damit Ihr Hund wieder entspannt laufen lernt. Ein fester Ablauf hilft, Struktur zu schaffen, während das Beobachten der Körpersprache, wie Gähnen oder Zittern, zeigt, wann es zu viel wird. Unterstützende Produkte wie Adaptil, Dr. Ann’s Stress Reduction oder Zylkene können ebenfalls helfen, die Reizschwelle zu senken. Sorgen Sie außerdem zu Hause für eine ruhige Umgebung mit einem festen Ruheplatz, damit Ihr Hund sich nach jedem Spaziergang gut erholen kann.

4. Fehlende Motivation oder Langeweile

Nicht jeder Hund findet Spaziergänge automatisch spannend. Manche Hunde empfinden die gewohnte Route als zu langweilig oder vorhersehbar, andere wiederum als zu lang und anstrengend. Besonders junge, aktive oder intelligente Hunde können sich schnell langweilen, wenn sie zu wenig geistige oder körperliche Auslastung bekommen. Das Ergebnis? Sie laufen lustlos, bleiben stehen oder verweigern sogar komplett den Spaziergang. Für einen Hund ist ein Spaziergang viel mehr als nur Bewegung, es ist eine Gelegenheit zu schnüffeln, zu entdecken und mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ihr Hund möchte die Welt mit seiner Nase erkunden, das liegt in seiner Natur. Wenn dieses Bedürfnis ignoriert wird, verliert er die Motivation, weiterzugehen.

5. Umweltfaktoren oder Veränderungen in der Routine

Viele Hunde reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung oder ihrem gewohnten Tagesablauf. Dazu gehören zum Beispiel ein neues Halsband oder Geschirr, eine andere Spazierroute, Regen, oder selbst etwas scheinbar Unbedeutendes wie ein neuer Geruch oder ein ungewohnter Untergrund. Was für uns unauffällig erscheint, kann für Ihren Hund eine unangenehme oder verunsichernde Erfahrung sein.

Auch der Zeitpunkt des Spaziergangs spielt oft eine große Rolle, wenn Ihr Hund abends nicht mehr Gassi gehen möchte. Am Abend sind Hunde häufig müder, sehen schlechter und erschrecken sich schneller vor plötzlichem Licht, Geräuschen oder bewegenden Schatten. Dadurch wirkt der Abendspaziergang unvorhersehbarer und weniger angenehm. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund zu bestimmten Tageszeiten oder unter bestimmten Bedingungen zögert, beobachten Sie ruhig, was sich verändert hat. Kleine Anpassungen, etwa ein Spaziergang an einem vertrauten Ort oder zu einer anderen Uhrzeit, können bereits einen großen Unterschied machen.

Wenn Ihr Hund sich weiterhin weigert, kann ein Verhaltenstherapeut helfen, die zugrunde liegende Ursache herauszufinden.

Wie zeigt Ihr Hund, dass er etwas ablehnt?

Hunde kommunizieren auf eine sehr subtile Weise. Ablehnung oder Unbehagen äußern sich nicht immer durch Knurren, Ziehen oder Bellen. Oft sind die Signale klein, aber sie zeigen deutlich Stress, Anspannung oder Überforderung. Wenn Sie diese Zeichen erkennen, können Sie besser darauf reagieren, was Ihr Hund braucht. Achten Sie auf folgende Signale:

  • Wegschauen
  • Züngeln (kurz mit der Zunge über die Lippen lecken) oder Gähnen
  • Rute zwischen den Beinen
  • Zögern an der Tür
  • Sich flach auf den Boden legen
  • Sich verstecken oder zurückziehen

Was tun, wenn Ihr Hund nicht mehr spazieren gehen will?

Wenn Ihr Hund sich weigert, spazieren zu gehen, sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen.

1. Überprüfen Sie die Gesundheit

Bevor Sie andere Ursachen in Betracht ziehen, ist es wichtig, körperliche Beschwerden auszuschließen. Denken Sie an Gelenkschmerzen, Muskelprobleme, altersbedingte Beschwerden oder neurologische Störungen. Selbst leichte Arthrose kann bereits ausreichen, damit Ihr Hund sich weniger gern bewegt. Lassen Sie Ihren Hund gründlich von Ihrem Tierarzt untersuchen. Manchmal können Schmerzmittel, eine angepasste Ernährung oder Physiotherapie bereits einen großen Unterschied machen.

2. Bauen Sie das Vertrauen langsam auf

Zwang führt oft zum Gegenteil. Ein Hund, der sich unsicher oder gestresst fühlt, wird eher blockieren als mitlaufen. Zwingen Sie Ihren Hund niemals weiterzugehen, wenn er stehen bleibt, das kann das Problem nur verschlimmern. Beginnen Sie stattdessen klein und schaffen Sie positive Verknüpfungen:

  • Legen Sie die Leine im Haus an und belohnen Sie ihn.
  • Gehen Sie nur ein paar Meter nach draußen und kehren Sie dann zurück.
  • Erweitern Sie die Strecke langsam, sobald Ihr Hund entspannt wirkt.

Manche Hunde fühlen sich zudem wohler, wenn sie gemeinsam mit einem ruhigen, sozialen Hund spazieren gehen, das vermittelt zusätzliche Sicherheit.

3. Wählen Sie ruhige Routen und Zeiten

Umwelteinflüsse spielen eine größere Rolle, als man oft denkt. Vermeiden Sie belebte Straßen, laute Geräusche oder unvorhersehbare Situationen. Wählen Sie stattdessen ruhigere Tageszeiten, wie früh am Morgen oder spät am Abend. Manche Hunde sehen schlechter, zum Beispiel durch grauen Star, oder werden im Laufe des Tages schneller müde, was Spaziergänge am Abend erschwert.

4. Nutzen Sie positive Motivation

Schnüffeln wirkt beruhigend auf Ihren Hund. Belohnen Sie seine Neugier, anstatt nur das eigentliche Laufen in den Vordergrund zu stellen. Denken Sie dabei an:

5. Machen Sie den Spaziergang vorhersehbar

Hunde sind echte Gewohnheitstiere. Besonders bei Angst oder Unsicherheit geben feste Routinen Halt und Sicherheit. Wählen Sie daher (vorübergehend):

  • Eine feste Spazierroute
  • Spaziergänge zu regelmäßigen Zeiten
  • Das gleiche Halsband oder Geschirr

Sobald sich Ihr Hund sicher fühlt, können Sie die Spaziergänge langsam ausweiten. Mit kleinen Schritten, Geduld und positiver Bestärkung lässt sich das Vertrauen Schritt für Schritt wieder aufbauen.

Was passiert, wenn ein Hund nie Gassi geht?

Ein Hund, der nie Gassi geht, verpasst weit mehr als nur die Gelegenheit, sich zu lösen. Er bekommt zu wenig Bewegung, zu wenig mentale Stimulation und verpasst soziale Kontakte, sowohl mit anderen Hunden als auch mit Menschen und seiner Umgebung. Langfristig kann das zu Übergewicht, Langeweile, Frustration und schließlich zu Verhaltensproblemen wie Bellen, Zerstörungswut oder sogar Aggression führen. Selbst Hunde, die Zugang zu einem Garten haben, profitieren von regelmäßigen Spaziergängen. Draußen gibt es viel mehr zu entdecken: neue Gerüche, Geräusche, Reize und Spuren. Spaziergänge sind für Hunde eine Möglichkeit, ihre Umwelt zu erkunden, Informationen zu sammeln und sich durch Schnüffeln und Bewegung zu entspannen.

Ein gesunder Hund kann im Notfall 8 bis 10 Stunden ohne Spaziergang auskommen, aber das sollte wirklich die Ausnahme bleiben! Ideal ist es, mindestens 3 bis 4 Mal täglich kürzere Spaziergänge zu machen, wobei ein Spaziergang etwas länger sein darf, damit der Hund wirklich zur Ruhe kommt. Welpen, Senioren und Hunde mit gesundheitlichen Problemen haben oft besondere Bedürfnisse, passen Sie den Spaziergangsplan entsprechend an.

Haben Sie noch Fragen, warum Ihr Hund nicht mehr Gassi gehen möchte? Dann kontaktieren Sie uns gerne über tierarzt@medpets.at.

Lesen Sie auch unsere anderen Blogs

Mehr Tipps
Armanda-Klein

Über die Person

Armanda, tiermedizinische Fachangestellte bei Medpets

Armanda ist tiermedizinische Fachangestellte und Content Specialist bei Medpets mit einem Hintergrund in der Veterinärmedizin. Sie bietet verständliche und fachkundige Beratung zu Tiergesundheit, Verhalten und Pflege, damit Tierhalter gut informierte Entscheidungen treffen können.

Mehr über Armanda erfahren