Wie oft muss dein Hund durchschnittlich raus?
Aktive Hunde brauchen mehr Bewegung und Abwechslung als ruhigere Rassen. Welpen und ältere Hunde benötigen besondere Aufmerksamkeit und eine angepasste Routine. Nachfolgend ein Überblick pro Hundetyp:
Welpen (bis 12 Monate)
Welpen müssen häufig nach draußen, da ihre Blase noch klein ist und sie gerade dabei sind, die Stubenreinheit zu erlernen. Wenn du sie zum richtigen Zeitpunkt nach draußen bringst, vermeidest du Missgeschicke im Haus und hilfst deinem Welpen, auf ruhige Weise stubenrein zu werden.
Wie oft muss ein Welpe raus?
In den ersten Monaten wird empfohlen, deinen Welpen alle 2 bis 3 Stunden nach draußen zu bringen. Das bedeutet zu folgenden Zeiten:
- Früh am Morgen (direkt nach dem Aufstehen)
- Nach jeder Mahlzeit
- Nach dem Schlafen oder Ausruhen
- Nach dem Spielen oder wenn viel Trubel im Haus ist
- Vor dem Schlafengehen
In der Praxis ergibt das etwa 6 bis 10 Gassigänge pro Tag, abhängig von Alter und Rasse. Jüngere Welpen (8 bis 12 Wochen) müssen häufiger raus als ein Welpe von beispielsweise 6 Monaten. Je älter dein Welpe wird und je besser er seine Blase kontrollieren kann, desto langsamer kannst du die Anzahl der Spaziergänge reduzieren.
Wie lange sollte man mit einem Welpen spazieren gehen?
Die Spaziergänge müssen anfangs nicht lang sein. Im Gegenteil, kurze Gänge von 5 bis 10 Minuten sind zu Beginn völlig ausreichend. Dein Welpe befindet sich noch im Wachstum, und zu viel Bewegung kann die Gelenke belasten. Vermeide daher Rennen, Treppensteigen, Radfahren oder Springen in dieser Phase. Eine praktische Faustregel lautet: etwa 5 Minuten pro Lebensmonat pro Spaziergang. Ein Welpe von 3 Monaten sollte also nicht länger als 15 Minuten am Stück laufen. Lieber mehrere kurze Spaziergänge über den Tag verteilt als einen langen Spaziergang.
Die Bedeutung von Routine
Ein regelmäßiger Spaziergangsplan gibt deinem Welpen Struktur und Sicherheit. Wähle feste Zeiten am Tag, damit dein Welpe lernt, was von ihm erwartet wird. Belohne ihn sofort, wenn er draußen uriniert oder Kot absetzt, zum Beispiel mit kleinen Leckerlis oder Lob. Ein Missgeschick im Haus? Nicht bestrafen, sondern ruhig aufwischen und beim nächsten Mal rechtzeitig wieder rausgehen. Achte darauf, dies außer Sichtweite deines Welpen zu tun, damit er das Aufräumen nicht als Aufmerksamkeit oder Spiel versteht.
Darüber hinaus sind diese ersten Schritte auch wichtig für die Sozialisierung. Dein Welpe lernt die Außenwelt kennen, Geräusche, Gerüche, andere Menschen und Tiere. Führe diese neuen Eindrücke langsam ein und gib deinem Welpen Zeit, sich daran zu gewöhnen. Schnüffeln, Umschauen und Beobachten sind in dieser Phase oft schon spannend und anstrengend genug.
Achtung
Junge Welpen sind noch nicht vollständig geimpft. Vermeide daher zu Beginn stark frequentierte Hundeplätze, wie Freilaufgebiete oder Hundetoiletten.
Erwachsener Hund
Erwachsene Hunde haben eine größere Ausdauer als Welpen, aber auch sie brauchen Regelmäßigkeit, Bewegung und mentale Beschäftigung.
Wie oft muss ein erwachsener Hund raus?
Ein gesunder, erwachsener Hund im Alter von 1 bis 7 Jahren sollte im Durchschnitt 3 bis 5 Gassirunden pro Tag bekommen. Das bedeutet, dass er nicht nur Gelegenheit zum Urinieren und Kotabsetzen hat, sondern auch ausreichend Bewegung und geistige Anregung erhält. Achte dabei gut auf die Rasse und den Charakter deines Hundes.
Wie lange sollte man mit einem erwachsenen Hund spazieren gehen?
Ein typischer Tagesplan kann aus einem längeren Spaziergang von 30 Minuten bis zu einer Stunde bestehen, kombiniert mit 2 bis 4 kürzeren Runden von 5 bis 15 Minuten. Der längere Spaziergang ist die Gelegenheit, bei der dein Hund wirklich zur Ruhe kommen, Energie abbauen und neue Eindrücke verarbeiten kann. Die kürzeren Runden sind wichtig, damit er regelmäßig urinieren, schnüffeln und sich kurz bewegen kann. Aktive Hunderassen wie Border Collies, Labradors oder Schäferhunde brauchen in der Regel mehr körperliche und geistige Herausforderung. Für sie reicht ein einziger Spaziergang oft nicht aus. Diese Hunde profitieren von zusätzlicher Bewegung, Suchspielen, Apportieren oder Aktivitäten wie Radfahren oder Hundesport.
Ruhigere Rassen oder kleinere Hunde, wie zum Beispiel Französische Bulldoggen oder Malteser, haben weniger Ausdauer und sind oft schon mit kürzeren, aber regelmäßigen Spaziergängen zufrieden. Auch sie brauchen Struktur und Zeit zum Schnüffeln, nur eben in gemächlicherem Tempo und mit geringerer Distanz.
Was sollte man beim Gassigehen mitnehmen?
Eine gute Vorbereitung macht jeden Spaziergang angenehmer und sicherer. Denke an:
Möchtest du mit deinem Hund an einem anderen Ort spazieren gehen, zum Beispiel im Wald, am Strand oder in einem Freilaufgebiet, achte dann auch auf sichere Transportmöglichkeiten im Auto.
Seniorhund
Auch wenn Hunde älter werden, bleibt regelmäßiges Rausgehen unverzichtbar. Bewegung hilft, die Gelenke geschmeidig zu halten, die Verdauung zu unterstützen und Steifheit zu verringern. Zudem sorgt das Spazierengehen für geistige Abwechslung, was auch im höheren Alter wichtig bleibt.
Wie oft muss ein Seniorhund raus?
Ein älterer Hund sollte im Durchschnitt mindestens drei Spaziergänge pro Tag bekommen. Diese Spaziergänge dürfen etwas kürzer, dafür aber häufiger über den Tag verteilt sein. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Entfernung: kurze, ruhige Runden helfen deinem Hund, sich geschmeidig zu bewegen, ohne ihn zu überlasten.
Wie lange sollte man mit einem Seniorhund spazieren gehen?
Die meisten älteren Hunde kommen gut mit mehreren kurzen Spaziergängen von 10 bis 20 Minuten zurecht. Das Tempo ist langsamer als bei jüngeren Hunden, und das ist völlig in Ordnung.
Für Hunde mit Gelenkproblemen sind kurze, häufige Spaziergänge am besten geeignet. Lieber fünf kurze Runden als ein einziger langer Spaziergang. Achte immer darauf, dass du innerhalb der Grenzen bleibst, die dein Hund bewältigen kann.
Gegebenenfalls kannst du ihn mit einem Gelenkergänzungsmittel unterstützen. Hunde, die schlechter sehen oder hören, fühlen sich sicherer auf gewohnten Spazierwegen und in einer ruhigen Umgebung ohne zu viele Reize.
Beobachte Veränderungen im Verhalten oder in der Gesundheit genau. Wenn dein Hund plötzlich weniger Lust auf Spaziergänge hat, schneller müde wird oder häufiger urinieren möchte, ist das ein Grund, deinen Tierarzt zu kontaktieren.
Hast du noch Fragen zum Gassigehen mit deinem Hund? Dann kontaktiere uns gerne unter tierarzt@medpets.at.