Wie kann man einen Befall mit der roten Vogelmilbe bekämpfen?
Wenn sich die rote Vogelmilbe einmal im Stall eingenistet hat, ist es sehr schwierig, sie wieder vollständig loszuwerden. Dafür sind mehrere Schritte notwendig:
- Den Stall bzw. das Gehege gründlich reinigen
- Ritzen und Spalten so gut wie möglich abdichten
- Die Milben sowohl am Tier als auch in der Umgebung bekämpfen
- Tiere und Stall regelmäßig auf Milben kontrollieren
Die Umgebung gegen Vogelmilben behandeln
Es gibt verschiedene Produkte zur Behandlung der Umgebung.
Natürliche Mittel wie z. B. Finecto+ Protect machen das Umfeld für Milben unattraktiv und erschweren ihre Ausbreitung.
Du kannst dich auch für ein mechanisch wirkendes Mittel entscheiden. Die Wirkstoffe haften auf behandelten Flächen und bilden eine sichtbare weiße Schicht. Diese wirkt abrasiv (schleifend) auf die Milben und schafft eine physische Barriere. Diese Sprays können auch vorbeugend angewendet werden.
Natürlich gibt es auch chemische Mittel gegen Milben. Ein Beispiel ist Denka U-2 Flüssig. Dieses Produkt enthält unter anderem Pyrethrum, das die Milben abtötet. Wichtig: Dieses Mittel darf nicht direkt am Tier angewendet werden!
Die Tiere gegen Vogelmilben behandeln
Auch die Tiere selbst müssen bei einem Befall mit der roten Vogelmilbe behandelt werden. Dies kann sowohl mit natürlichen Mitteln wie dem Excellent Blutmilbenpulver, als auch mit chemischen Produkten auf Basis von Ivermectin, zum Beispiel Iverdrop, erfolgen.
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Räuberische Milben zur Bekämpfung der Blutmilbe einsetzen
Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung ist der Einsatz von natürlichen Feinden, wie z. B. räuberischen Milben. Es gibt speziell gezüchtete Arten, die gezielt zur Bekämpfung der roten Vogelmilbe bei Hühnern eingesetzt werden.
Räuberische Milben meiden Licht. Sie verstecken sich im Stall in Ritzen, Spalten und dunklen Ecken – genau dort, wo sich auch die Blutmilben aufhalten. Eine Raubmilbe frisst etwa 5 Blutmilben pro Tag. Sie sind für Hühner ungefährlich und eignen sich auch gut zur Vorbeugung.
Wichtig: Raubmilben benötigen Nahrung, um zu überleben sie sind daher am effektivsten, wenn bereits ein Milbenbefall vorliegt. Zu Beginn kann es so wirken, als ob die Anzahl der Blutmilben zunimmt, weil sie durch die Raubmilben aus ihren Verstecken vertrieben werden. Nach etwa 2 bis 3 Wochen zeigt sich, ob die Behandlung erfolgreich ist.
Für ein optimales Ergebnis sollten Raubmilben alle 5 Wochen ersetzt werden. Wichtig: Raubmilben reagieren empfindlich auf dieselben Insektizide wie die Blutmilben. Eine Kombination aus Raubmilben und chemischen Mitteln ist daher nicht sinnvoll. Idealerweise sollten in den 6 Wochen vor dem Einsatz von Raubmilben keine chemischen Mittel verwendet werden.
Blutmilben mit Essig bekämpfen
Essig, insbesondere Apfelessig, kann zur natürlichen Bekämpfung von Blutmilben eingesetzt werden. Der Geruch ist für die Milben sehr unangenehm, und der Essig greift ihre Hülle an. Das Einsprühen des Stalls mit Essig kann unterstützend wirken.
Wichtig: Vor der Anwendung den Stall gründlich reinigen. Den Essig im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnen. Diese Anwendung sollte wöchentlich wiederholt werden.
Kann man Eier von Hühnern mit Blutmilbenbefall noch essen?
Ob die Eier noch verzehrbar sind, hängt von der gewählten Behandlung gegen Blutmilben ab. Wenn du deine Hühner mit einem chemischen Mittel wie Ivermectin behandelst, solltest du die Eier für mindestens 2 bis 4 Wochen nicht essen. Für Ivermectin gibt es bei Hühnern keine offizielle Zulassung, daher ist keine Wartezeit für Eier festgelegt.
Wenn du natürliche Mittel gegen die Milben verwendest, kannst du die Eier weiterhin ganz normal verzehren. Allerdings kann es durch den Milbenbefall zu einer reduzierten Legeleistung und geringerer Eiqualiät kommen.
Warum ist es so schwierig, Blutmilben zu bekämpfen?
Blutmilben verstecken sich tagsüber in Ritzen, Spalten und dunklen Bereichen. Wenn man sie mit bloßem Auge sieht, ist der Befall meist schon fortgeschritten.
Durch ihr verstecktes Verhalten sind sie mit herkömmlichen Mitteln schwer zu erreichen. Außerdem kommen die Milben nicht täglich aus ihren Verstecken sie ernähren sich nur alle 6 bis 10 Tage von Blut. Ein großer Teil der Population bleibt also bei jeder Behandlung zunächst unberührt.
Deshalb dauert es in der Regel lange, bis ein Befall vollständig beseitigt ist. Am effektivsten ist es, eine Infektion frühzeitig zu erkennen oder noch besser sie ganz zu vermeiden.
Kann man einem Befall mit der roten Vogelmilbe vorbeugen?
Ein Befall mit Blutmilben kann leicht wiederkehren, da die Parasiten durch wilde Tiere, die am Hühnerstall vorbeikommen, eingeschleppt werden können. Deshalb ist es wichtig, den Stall und die Tiere regelmäßig zu kontrollieren. Eine gute Hygiene spielt dabei eine zentrale Rolle.
Man kann versuchen, den Befall zu verhindern, indem man das Umfeld und die Tiere für Milben unattraktiv gestaltet.
Kalken des Stalls mit Weißkalk: Dieser wirkt feuchtigkeitsbindend, sorgt für ein trockeneres Stallklima und hellt die Umgebung auf Milben meiden helle und trockene Bereiche.
Diatomeenerde (Kieselgur): Dieses Pulver hat eine schleifende Wirkung auf die Milben, beschädigt deren äußere Schutzschicht und trocknet sie aus. Es kann in Staubbädern, Legenestern, auf Sitzstangen sowie an typischen Versteckplätzen wie Ritzen, Fugen und um Futter- und Wassernäpfe herum verwendet werden.
Tabakstreu ist ein weiterer bewährter Einstreu-Typ, der Milben fernhält ideal für den Nachtstall oder das Legenest.
Viele der bereits erwähnten Bekämpfungsmittel sind auch präventiv einsetzbar. Auch der regelmäßige Einsatz von Raubmilben hilft, einen Befall durch Milben oder andere Parasiten zu verhindern.
Mit Produkten wie Excellent Garlic Allicin für Geflügel oder Finecto+ Oral lassen sich die Tiere selbst für Blutmilben weniger attraktiv machen.
Können auch Menschen von der roten Vogelmilbe betroffen sein?
Ja, Menschen und andere Tiere können ebenfalls unter Blutmilben leiden. Allerdings ist der Mensch nur ein vorübergehender Wirt, da Milben auf Vögel angewiesen sind, um zu überleben. Das ändert jedoch nichts daran, dass ein Befall in der Wohnung schwer zu beseitigen sein kann. Beim Menschen äußert sich ein Kontakt vor allem durch Juckreiz und Hautirritationen.
Wenn du selbst Vögel hältst, kannst du die Milben versehentlich ins Haus tragen. Um das zu vermeiden: Trage Schutzkleidung im Stall.Wasche Arme und Hände gründlich mit Wasser und Seife nach dem Kontakt. Wechsle deine Kleidung und wasche sie sofort. Wasche deine Haare direkt beim Duschen nach dem Stallbesuch
Auch Menschen ohne eigene Vögel können betroffen sein meist über verlassene Vogelnester in der Nähe des Hauses. Milben sind dann gezwungen, sich neue Blutquellen zu suchen.
Hunde und Katzen, die sich in der Nähe solcher Nester aufhalten, können die Milben zusätzlich ins Haus bringen.
Die Vogelmilbe reagiert empfindlich auf dieselben Umgebungssprays, die auch bei Flöhen eingesetzt werden. Bei einem Befall im Haus kannst du also entsprechende Mittel verwenden. Zusätzlich empfehlen sich: Dampfreinigung. Häufiges Staubsaugen und Wischen. Waschen von Bettwäsche und Textilien bei mindestens 60 °C
Beachte: Auch andere Parasiten wie Herbstgrasmilben, Flöhe oder Bettwanzen können ähnliche Beschwerden verursachen.
Noch Fragen zur roten Vogelmilbe? Schreibe uns gerne an: [email protected]