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Lammetzeit: Worauf müssen Sie bei der Versorgung achten?

Geschrieben von Mara |

Die Lammetzeit ist eine der schönsten Zeiten des Jahres. Die ersten Sonnenstrahlen, neugierige Lämmer auf der Weide und neues Leben auf dem Bauernhof machen diese Phase besonders. Für Schaf- und Ziegenhalter ist sie jedoch auch eine intensive Zeit mit viel Verantwortung. Die Ablammzeit erfordert Aufmerksamkeit, Pflege und manchmal auch geburtshilfliche Unterstützung. In diesem Blog erfahren Sie alles über die Trächtigkeit von Schafen und Ziegen, worauf Sie bei neugeborenen Lämmern achten müssen, welche Rolle Impfungen spielen, wann Sie als Betreuer eingreifen sollten und wie Besucher das Beobachten von Lämmern genießen können, mit Respekt für Tier und Landwirt.

Lämmer auf der Weide

Wie lange sind Schaf oder Ziege trächtig?

Ein Schaf oder eine Ziege ist durchschnittlich 150 Tage trächtig, was etwa fünf Monaten entspricht. Die meisten Geburten finden zwischen Februar und April statt, doch bei Tieren, die im Stall gehalten werden, können die ersten Lämmer bereits im Januar zur Welt kommen. Diese Zeit wird als Ablammzeit bezeichnet.

Bei Milchziegen wird die Trächtigkeit häufig gut geplant, damit sich die Milchproduktion optimal mit dem Werfen der Lämmer kombinieren lässt.

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Was ist wichtig in den ersten Stunden nach der Geburt?

Nach der Geburt ist es wichtig, dass das Lamm:

  • innerhalb von 1 bis 2 Stunden trinkt; die erste Milch (Kolostrum) enthält lebenswichtige Antikörper
  • warm bleibt; besonders bei kaltem Wetter kann ein Lamm schnell unterkühlen
  • vom Mutterschaf oder von der Ziege akzeptiert wird; achten Sie darauf, ob das Lamm sauber geleckt und gesäugt wird
  • aktiv und aufmerksam ist; gesunde Lämmer stehen schnell auf und sind neugierig

Achten Sie auf Teilnahmslosigkeit, schlaffe Ohren oder einen eingefallenen Bauch. Das kann auf einen Mangel an Kolostrum oder auf ein Gesundheitsproblem hinweisen.

Impfung von tragenden Mutterschafen und Ziegen

Eine gute Vorbereitung beginnt vor der Geburt. Wenn tragende Tiere rechtzeitig geimpft werden, sind die Lämmer über das Kolostrum gegen schwere Infektionen geschützt. Wichtige Impfungen sind:

  • Gegen „Das Blut“ (Clostridium perfringens Typ B); diese Impfung verhindert Blutungen im Darm bei Lämmern
  • Gegen Sommerlungenentzündung (Pasteurellose); diese Impfung schützt Lämmer vor Atemwegsinfektionen

Diese Impfstoffe werden normalerweise 4-6 Wochen vor dem Ablammen verabreicht. Das erhöht den Antikörperspiegel im Kolostrum.

Q-Fieber: wichtig für Betriebe mit Besuchern

Für Höfe, die Besucher empfangen, ist die Impfung gegen Q-Fieber (bei Milchziegen und Milchschafen) verpflichtend. Q-Fieber ist eine Zoonose, also eine auf den Menschen übertragbare Krankheit, und kann besonders für schwangere Frauen, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich sein.

Als Betrieb mit Publikumsverkehr ist es wichtig:

  • Alle milchgebenden Tiere vorbeugend zu impfen
  • Während Lammtagen und ähnlichen Veranstaltungen auf eine gute Hygiene zu achten

Geburtshilfe: Wann müssen Sie eingreifen?

Die meisten Mutterschafe und Ziegen bringen ihre Lämmer ohne Probleme zur Welt. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung und stellen Sie ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung. Bleiben Sie aber aufmerksam, denn manchmal ist geburtshilfliche Hilfe notwendig.

Wann sollten Sie helfen?

  • Sie sehen Fruchtblasen oder Beinchen, aber nach 2 Stunden ist noch kein Lamm geboren
  • Die Geburt schreitet innerhalb von 1 Stunde nicht weiter voran

So helfen Sie hygienisch und sicher:

  • Verwenden Sie Handschuhe, warmes Wasser, Desinfektionsmittel und Gleitgel
  • Arbeiten Sie vorsichtig, um Gebärmutter und Geburtsweg nicht zu verletzen
  • Desinfizieren Sie den Nabel innerhalb von 15 Minuten nach der Geburt
  • Kontrollieren Sie, ob das Lamm ausreichend Kolostrum aufgenommen hat; im Zweifel können Sie mit Kolostrumersatz oder IBR-freier Kuhkolostralmilch zufüttern

Wissen Sie nicht, was Sie tun sollen? Rufen Sie immer Ihren Tierarzt an.

Entwurmung nach dem Ablammen

Nach der Geburt ist es sinnvoll, das Mutterschaf oder die Ziege zu entwurmen. Durch hormonelle Veränderungen rund um das Ablammen können bereits vorhandene Larven im Darm plötzlich aktiv werden, was zu einer erhöhten Ausscheidung von Wurmeiern führt. Diese Eier können auch Lämmer infizieren.

Eine gute Entwurmung nach der Geburt schützt daher die gesamte Herde.

Lämmer anschauen? Halten Sie sich an die Regeln

Auf vielen Bauernhöfen können im Frühling Lämmer besucht werden. Das ist schön und lehrreich, erfordert aber Respekt gegenüber den Tieren und dem Betrieb.

Tipps für Besucher:

  • Halten Sie sich immer an die Regeln des Hofes; füttern Sie die Tiere nur, wenn dies ausdrücklich erlaubt ist
  • Fassen Sie Lämmer nicht einfach an; fragen Sie immer zuerst um Erlaubnis
  • Genießen Sie den Anblick mit etwas Abstand; Ruhe und Raum sind wichtig für Muttertiere
  • Befolgen Sie die Anweisungen des Landwirts oder der Betreuer, besonders in Streichelbereichen oder bei Führungen

So bleibt der Besuch für alle schön und sicher.

Die Lammetzeit ist eine wunderbare und zugleich intensive Phase, in der die Gesundheit von Muttertier und Lamm im Mittelpunkt steht. Achten Sie auf Fütterung, Hygiene, Impfungen, Geburtshilfe und Entwurmung, damit die Lämmer einen guten Start ins Leben haben.

Auch als Besucher können Sie die Lammetzeit in vollen Zügen genießen, solange Sie Respekt für die Tiere und ihre Betreuer zeigen.

Haben Sie Fragen zu Ergänzungsfuttermitteln, Futter oder zur Pflege von Lämmern oder Mutterschafen? Kontaktieren Sie uns dann unter tierarzt@medpets.at.

 

 

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Über die Person

Mara van Brussel-Broere, Tierärztin bei Medpets

Absolventin der Tiermedizin für Kleintiere an der Universität Utrecht, bringt sie ihre Praxiserfahrung ein, um Kunden bei Medpets zu beraten und ihr Wissen weiterzugeben. Es ist ihr wichtig, Tierhalter umfassend über Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Haustiere zu informieren.

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