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Wie erkennen Sie Stress bei Ihrem Pferd und was können Sie tun?

Geschrieben von Astrid |

Jeder Pferdefreund kennt es: Ihr Pferd wirkt nervös, blickt angespannt umher oder erschrickt über Dinge, vor denen es sonst nicht zurückschreckt. Stress bei Pferden kommt öfter vor, als man glaubt, mal sehr subtil, mal klar ersichtlich. Doch wie wissen Sie wirklich, ob Ihr Pferd unter Stress steht – & noch wichtiger: wie können Sie ihm helfen zu entspannen? In diesem Blog lesen Sie, wie Sie Stress beim Pferd erkennen, welche Signale Sie nicht übersehen dürfen und was Sie praktisch tun können, um mehr Ruhe und Gleichgewicht zu schaffen.

Pferd und Besitzer

Was versteht man überhaupt unter Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Spannung, Gefahr oder Veränderung. Er sorgt dafür, dass Ihr Pferd aufmerksam ist und reagieren kann – zum Beispiel durch Flucht oder Verteidigung. Wie beim Menschen gibt es auch beim Pferd zwei Formen von Stress: akuten Stress und chronischen Stress.

  • Bei akutem Stress erlebt das Pferd eine kurze Phase der Anspannung. Denken Sie an ein Erschrecken durch einen vorbeilaufenden Hund, ein lautes Geräusch oder eine bedrohliche Situation mit einem anderen Pferd. Ist die Gefahr vorüber, erholt sich der Körper wieder. Wie schnell das geschieht, hängt von Pferd und Reiz ab.
  • Bei chronischem Stress bleibt das Alarmsystem jedoch zu lange aktiviert. Dann steht das Pferd unter längerer Spannung und kommt nicht mehr zur Ruhe. Dies kann zu körperlicher und mentaler Überbeanspruchung, geringerer Widerstandskraft und Verhaltensauffälligkeiten führen. Chronischer Stress kann durch Krankheit, Futtermangel, wiederholte akute Stressmomente oder etwa Stallwechsel entstehen.

Unterstützung für Ihr Pferd

Welche Stresssignale gibt es?

Erlebt ein Pferd Anspannung, zeigt es häufig subtile Zeichen. Diese sind manchmal so gering, dass wir sie leicht übersehen. Wer sein Pferd regelmäßig beobachtet, lernt diese Zeichen immer besser kennen.

Häufige Stresszeichen:

  • Große, gespannte Augen (oft mit sichtbarem Weiß) und runde Nüstern
  • Stärkeres Atmen oder übermäßiges Schnauben
  • Höher getragener Schweif
  • Unruhiges Verhalten (Scharren, Steigern, Hin- und Herlaufen)
  • Übermäßiges Kauen oder Lecken in der Luft
  • Erschrecktes oder über-alarmes Reagieren
  • Häufiges Gähnen
  • Ohren flach nach hinten gelegt
  • Kopf hoch getragen
  • Spannung in den Lippen
  • Schweifschlagen

Einige Pferde zeigen Spannung sehr deutlich, andere geben subtilere Signale. Nicht jedes Stresszeichen heißt gleich, dass Ihr Pferd panisch ist – manchmal versucht es gerade, die Spannung zu verarbeiten oder sich selbst zu beruhigen. Pferde tun dies durch sogenannte Beruhigungssignale.

Was sind Beruhigungssignale?

Beruhigungssignale sind Verhaltensweisen, mit denen ein Pferd versucht, Anspannung zu reduzieren oder Konflikte zu vermeiden. Sie helfen dem Pferd, sich selbst zu beruhigen – und zeigen gleichzeitig Menschen oder Tieren, dass es keine Gefahr darstellt.

Typische Signale: gähnen, blinzeln, kauen, ein Nackenschütteln, halb geschlossene Augen, kauen mit herausgestreckter Zunge, den gesamten Körper schütteln, fressen oder sich in der Bewegung verlangsamen. Weniger bekannte Zeichen sind z. B. Halsdrehen, Kopf tief und wieder hochheben, im Bogen laufen oder mit der Hinterhand nach vorne drehen. Je mehr Zeichen Sie beobachten, desto höher die Spannung.

Das Ziel dieser Signale ist, dass die Anspannung letztendlich sinkt. Das kann intern geschehen (das Pferd beruhigt sich selbst) oder durch die Umgebung: Der Reiz verschwindet, eine Person ändert die Haltung oder das Pferd erkennt die Situation und kann besser damit umgehen.

Was können Sie als Pferdehalter tun?

Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Ihrem Pferd helfen können, mehr Ruhe und Balance zu finden – sowohl körperlich als auch geistig. Nahrungsergänzungen können unterstützend sein, aber es beginnt immer mit Beobachtung und einem ehrlichen Blick auf Ihr Pferd.

Beobachten

Achten Sie darauf, was Ihr Pferd Ihnen signalisiert: Anspannung beim Putzen, Unsicherheit beim Stillstehen, ängstliches oder träges Verhalten – all das sind Hinweise dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Akuter Stress kann z. B. bei Transport, in einem neuen Stall, bei Feuerwerk oder intensiven Trainings auftreten. Wird dies zur Gewohnheit, kann chronischer Stress entstehen.

Sozialkontakt

Sozialkontakt ist mindestens ebenso wichtig: Pferde sind Herdentiere und brauchen Kontakte zu Artgenossen. Durch gemeinsames Stehen, Spielen oder gegenseitiges Putzen können sie natürliches Verhalten zeigen und Spannung besser abbauen.

Training

Passen Sie Ihr Training dem aktuellen Zustand Ihres Pferdes an. Ein ruhiges, vorhersehbares Training mit ausreichender Abwechslung und Erholung hilft, Vertrauen zu schaffen. Bodenarbeit und leichtes Schrecktraining können dabei ergänzend wertvoll sein: Sie stärken das Selbstvertrauen Ihres Pferdes und lehren es, besser mit Spannung umzugehen. Vergessen Sie dabei nicht Ihre eigene Haltung und Atmung – denn diese beeinflussen die Stimmung Ihres Pferdes stark.

Mentale Bereicherung

Auch mentale Bereicherung ist wichtig, um Spannung aktiv vorzubeugen. Pferde sind neugierig und möchten etwas entdecken oder tun. Spielzeug, wie Futterbälle, Lecksteine oder aufgehängte Spielzeuge können Langeweile verringern bei Pferden mit eingeschränktem Auslauf. Auch kleine Anpassungen, wie Äste zum Knabbern oder Heunetze in verschiedenen Höhen, sorgen für mehr Abwechslung und natürliche Aktivität. So bleibt Ihr Pferd nicht nur körperlich, sondern auch mental in Balance.

Fütterungs- & Haltungsmanagement

Schauen Sie auf das Fütterungs- und Haltungsmanagement. Manche Pferde werden unruhig, wenn sie zu lange im Stall stehen oder zu wenig Bewegungsfreiheit haben. Ein Stall mit Auslauf, Paddock Paradise oder Weidegang sorgt oft für mehr Ruhe. Auch Fütterungsstress kommt häufig vor: unregelmäßige Futterzeiten, zu wenig Raufutter oder Konkurrenz beim Fressen können Spannung erzeugen. Wenn Sie Raufutter unbegrenzt oder über den Tag verteilt anbieten und eine ruhige Füttersituation schaffen, bringen Sie oft schon viel in Balance.

Gemeinsames Grasen und Spaziergänge

Auch gemeinsames Grasen oder Spazierengehen kann helfen, Spannung zu reduzieren. Dieses Nachahmen des natürlichen Herdenverhaltens (gemeinsam ruhig bewegen und fressen) stärkt die Bindung und das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Pferd.

Ergänzungen

Ergänzungen können bei innerer Unruhe oder Spannung unterstützen. Denken Sie an Produkte mit Magnesium, Baldrian, Passionsblume oder anderen beruhigenden Kräutern, die das Nervensystem sanft fördern – ohne dass Ihr Pferd müde wird.

Verstehen Sie Ihr Pferd

Das Wichtigste ist: Beobachten und verstehen Sie Ihr Pferd wirklich weiter. Jedes Pferd ist anders – was für das eine entspannend wirkt, kann für das andere Anspannung bedeuten. Durch sorgfältiges Beobachten, kleine Signale erkennen und Schritt für Schritt Ruhe in Training, Fütterung und Umgebung bringen Sie Ihrem Pferd helfen, sich wieder sicher und im Gleichgewicht zu fühlen. So entsteht eine starke Vertrauensbeziehung!

Fragen zum Thema Stress bei Pferden?

Haben Sie nach dem Lesen dieses Artikels noch Fragen zum Thema Stress bei Pferden? Unser tierärztliches Team steht Ihnen gern mit persönlicher Beratung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne via tierarzt@medpets.at.

Astrid-Klein

Über die Person

Astrid, tiermedizinische Fachangestellte bei Medpets

Astrid ist tiermedizinische Fachangestellte und arbeitet bei Medpets als Content-Spezialistin. Dort bringt sie ihre langjährige Praxiserfahrung ein, um Tierhaltern klare und verlässliche Informationen bereitzustellen. Sie ist auf Kaninchenverhalten spezialisiert und denkt gerne mit, wenn es um innovative Produkte und Blogartikel geht, die auf die Bedürfnisse von Tier und Halter abgestimmt sind.

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