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Saisonale Pflege: Wie bereiten Sie Ihr Pferd auf den Winter vor?

Geschrieben von Astrid |

Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken – kurz gesagt: Der Winter steht vor der Tür. Kälte, wechselnde Wetterbedingungen sowie Veränderungen in Fütterung und Training erfordern eine durchdachte Vorbereitung. In diesem Blog erfahren Sie, wie Sie Ihr Pferd optimal auf die Wintermonate vorbereiten können.

Pferd im Schnee

Der Übergang vom Herbst zum Winter ist eine Phase, in der sich der Körper Ihres Pferdes intensiv anpassen muss. Das Fell verändert sich, der Energiebedarf verschiebt sich und das Verdauungssystem wird mit anderen Arten von Raufutter sowie weniger Weidegang konfrontiert. Auch das Immunsystem kann in diesen Monaten schwanken. Gerade deshalb ist es wichtig, der Pflege Ihres Pferdes im Winter bewusst Aufmerksamkeit zu schenken. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch die wichtigsten Punkte, die Sie berücksichtigen sollten. So wissen Sie genau, wann Handlungsbedarf besteht, worauf Sie besonders achten sollten und wie Sie Ihr Pferd bestmöglich unterstützen können.

Winterliche Unterstützung für Ihr Pferd

Fütterungsmanagement

Ein gutes Fütterungsmanagement ist in den Wintermonaten essenziell, da Pferde in dieser Zeit häufig vollständig auf Raufutter umgestellt werden und der Nährwert je nach Partie variieren kann. Heu bildet dann die wichtigste Energiequelle und spielt zudem eine große Rolle bei der Wärmeregulation des Körpers, da der Fermentationsprozess im Darm Wärme erzeugt. Deshalb ist es wichtig, auf die Qualität des Raufutters zu achten und zu beurteilen, ob Ihr Pferd ausreichend davon aufnimmt oder möglicherweise zu schnell an Gewicht zunimmt. Pferde, die im Winter an Gewicht verlieren, benötigen manchmal zusätzliche Unterstützung, zum Beispiel in Form von Mash, Rübenschnitzeln oder Luzerne. Pferde hingegen, die zu Übergewicht neigen, profitieren häufig von kontrollierten Mengen, langsamer Futteraufnahme und ausreichend Bewegung.

Neben der Fütterung spielt Wasser eine entscheidende Rolle. Viele Pferde trinken weniger, sobald die Temperaturen sinken, wodurch das Risiko einer Verstopfungskolik steigt. Frisches Trinkwasser bereitzustellen und regelmäßig zu kontrollieren, ob Leitungen und Tränken nicht eingefroren sind, ist in dieser Zeit wichtiger denn je. Manche Pferde trinken besser, wenn das Wasser lauwarm ist. Auch zusätzliche Flüssigkeit über eingeweichte Futtermittel oder Mash kann hilfreich sein.

Darüber hinaus kann ein Mineralienbuffet eine wertvolle Ergänzung neben dem normalen Trinkwasser sein. Es unterstützt nicht nur den Flüssigkeitshaushalt, sondern regt manche Pferde auch dazu an, aktiver zu trinken. Durch das optionale Angebot verschiedener natürlicher Mineralien (wie zum Beispiel keltisches Meersalz, Spirulina oder Algen) kann Ihr Pferd in dieser Phase besser selbst regulieren, was es benötigt.

Schutz- und Unterstellmöglichkeiten

Auch wenn Pferde Kälte gut vertragen, stellen Wind und Niederschlag oft eine größere Herausforderung dar. Eine trockene, zugfreie Unterstellmöglichkeit hilft Ihrem Pferd, sich warm zu halten, und verhindert, dass das Fell dauerhaft nass bleibt, wodurch die natürliche Isolationswirkung vermindert wird. In Herden ist es wichtig, dass der Unterstand groß genug ist, um Rangordnungskonflikte zu vermeiden, sodass jedes Pferd jederzeit Schutz suchen kann. Ein guter Unterstand trägt außerdem dazu bei, die Schlammbelastung zu reduzieren, wodurch Probleme wie Mauke und Strahlfäule seltener auftreten.

Decke – ja oder nein?

Pferde verfügen von Natur aus über eine ausgezeichnete Wärmeregulation dank ihres dichten Winterfells. Sinkende Temperaturen oder Regen sorgen dafür, dass sich das Fell aufstellt und eine isolierende Luftschicht bildet, die den Körper warm hält. Dieses natürliche System funktioniert ideal, solange das Fell seine Aufgabe erfüllen kann. Wird eine Decke aufgelegt, wird diese Luftschicht zusammengedrückt und das Pferd wird stärker vom Deckenmanagement abhängig. Ob ein Pferd eine Decke benötigt, hängt vom Typ des Pferdes, den Haltungsbedingungen, dem Trainingspensum und davon ab, ob das Pferd geschoren ist. Die meisten Pferde bleiben unter nahezu allen Bedingungen auch ohne Decke warm. Stellen Sie jedoch fest, dass Ihr Pferd schneller an Gewicht verliert, Schwierigkeiten hat, sich warm zu halten, oder geschoren ist, kann eine Decke sinnvoll sein. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Deckenarten, wie Regen-, Winter- oder Unterdecken. Unabhängig von Ihrer Entscheidung sollten Sie regelmäßig kontrollieren, wie sich Ihr Pferd unter der Decke anfühlt, ob Scheuerstellen entstehen und ob die Decke noch wasserdicht ist. Ein Pferd überhitzt schneller, als dass es friert – daher ist regelmäßiges Anpassen unerlässlich. Sobald Sie eine Decke verwenden, übernehmen Sie gewissermaßen die Funktion des Fells. Das bedeutet, dass Sie an sonnigen Tagen unter Umständen mehrmals täglich die Decke wechseln müssen, um den Komfort Ihres Pferdes zu gewährleisten.

Bewegung und Training

Bewegung bleibt auch bei sinkenden Temperaturen unverzichtbar. Pferde, die sich regelmäßig bewegen, bleiben geschmeidiger, fitter und mental ausgeglichener. Im Winter kann es jedoch notwendig sein, die Aufwärmphase zu verlängern, da die Muskulatur bei Kälte steifer ist. Auch das Abwärmen verdient besondere Aufmerksamkeit, um zu vermeiden, dass ein Pferd verschwitzt in der Box oder im Paddock steht. Achten Sie dabei besonders auf den Untergrund: Gefrorene oder rutschige Böden bergen Risiken, ebenso wie festgetretener Schnee. Ist es sicher, kann gerade das Ausreiten im Winter positiv zur Kondition, Abwechslung und Entspannung beitragen.

Entwurmung

Im Winter entscheiden sich viele Pferdehalter für eine Kotuntersuchung oder eine gezielte Entwurmung. Dieser Zeitpunkt passt gut in den Jahresverlauf, da Pferde dann oft weniger Zugang zu frischem Gras haben und der Infektionsdruck anders ist als in den Sommermonaten. Ein gezieltes Vorgehen auf Basis einer Kotuntersuchung ist sehr sinnvoll. Möchten Sie mehr zu diesem Thema erfahren, lesen Sie unseren Blog „Entwurmung bei Pferden“.

Schnee

Pferde kommen grundsätzlich gut mit Schnee zurecht, dennoch bringt er besondere Aufmerksamkeitspunkte mit sich. Durch Schnee können sich vor allem bei beschlagenen Pferden Eisklumpen unter den Hufen bilden. Diese harten Klumpen machen den Untergrund instabil und erhöhen das Risiko des Ausrutschens oder Fehltritts. Bei beschlagenen Pferden kann es daher notwendig sein, Schneeeinlagen oder Silikon unter den Eisen zu verwenden oder (wenn möglich) zeitweise ohne Eisen zu arbeiten.

Auch beim Reiten erfordert Schnee besondere Aufmerksamkeit. Frischer, weicher Schnee bietet oft guten Halt und kann angenehm zum Training sein, während festgetretener Schnee sich schnell in eine glatte, eisige Oberfläche verwandeln kann. Achten Sie zudem auf die Schneetiefe: Tiefer Schnee erfordert deutlich mehr Kraft und kann Muskeln und Sehnen stärker belasten. Viele Pferde fressen während des Ausritts gerne Schnee, dieser ersetzt jedoch kein Trinkwasser. Stellen Sie daher sicher, dass Ihr Pferd zu Hause ausreichend trinkt. Nasser Schnee oder Tauwetter kann zudem schneller zu Auskühlung führen als trockener Frost. Umso wichtiger ist es, regelmäßig zu prüfen, wie Ihr Pferd auf die Wetterbedingungen reagiert, und Ihr Management entsprechend anzupassen.

Unterstützung von Gelenken und Muskulatur

Körperliche Veränderungen und Unterstützung durch Supplemente

Im Winter verändert sich der Körper Ihres Pferdes auf verschiedene Weise. Die Haut kann trockener werden, das Fell dichter, das Verdauungssystem passt sich an anderes Raufutter an und die Abwehrkräfte können vorübergehend schwanken. Manche Pferde verlieren im Winter an Gewicht, während andere durch weniger Bewegung und eine veränderte Energiebilanz schneller zunehmen. Supplemente können diese Phase unterstützen. Denken Sie beispielsweise an Omega-3-Fettsäuren für Haut und Fell, Vitamin E, wenn Pferde nicht mehr auf der Weide stehen, Magnesium oder B-Vitamine zur Unterstützung von Muskulatur und Stress sowie Prä- oder Probiotika für eine stabile Darmfunktion. Wichtig bleibt dabei, Supplemente immer individuell auf Ihr Pferd und die Gesamtration abzustimmen, um Überdosierungen oder Ungleichgewichte zu vermeiden.

Erkrankungen, die im Winter häufiger auftreten

Die kalte, nasse und dunkle Jahreszeit bringt einige gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Pferde stehen häufiger im Schlamm, erhalten weniger Sonnenlicht und bewegen sich teilweise weniger, wodurch bestimmte Probleme schneller entstehen können. Häufige winterbedingte Beschwerden sind:

  • Mauke und Raspe durch anhaltende Feuchtigkeit und Schlamm
  • Strahlfäule durch nasse und schlecht belüftete Hufe
  • Verstopfungskolik durch verminderte Wasseraufnahme
  • Atemwegsprobleme bei vermehrtem Aufenthalt im Stall
  • Winterliche Hufrehe durch hormonelle Schwankungen
  • Steife Muskeln oder Gelenke bei Kälte

Sand im Darm ist kein typisches Winterproblem, das Risiko kann jedoch je nach Haltungsbedingungen variieren. Der Winter selbst verursacht keine erhöhte Sandaufnahme, aber da Weiden häufig abgefressen sind und Pferde weniger Gras aufnehmen können, grasen manche Pferde sehr kurz und nehmen dabei schneller Sand auf. Auch wenn Heu oder Kraftfutter auf dem Boden gefüttert wird – insbesondere in schlammigen oder sandigen Paddocks – kann unbemerkt mehr Sand aufgenommen werden. Regelmäßige Kontrollen mittels Kotprobe sowie eine geeignete Raufuttergabe (möglichst nicht direkt vom Boden) helfen, Probleme zu vermeiden. Bei empfindlichen Pferden kann eine Sandkur periodisch unterstützend wirken.

Frühes Erkennen und rechtzeitiges Anpassen können viel Leid verhindern. Indem Sie Ihr Pferd aufmerksam beobachten, kleine Veränderungen frühzeitig wahrnehmen und Ihr Management an die Jahreszeit anpassen, schaffen Sie eine gute Grundlage für einen gesunden Winter. Jedes Pferd reagiert unterschiedlich auf Kälte, Feuchtigkeit, weniger Weidegang und Veränderungen in Training oder Fütterung. Gerade deshalb ist es so wertvoll, regelmäßig bewusst innezuhalten und zu prüfen, wie sich Ihr Pferd fühlt, bewegt und verhält. Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Dann kontaktieren Sie uns gerne unter tierarzt@medpets.at.

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Astrid-Klein

Über die Person

Astrid, tiermedizinische Fachangestellte bei Medpets

Astrid ist tiermedizinische Fachangestellte und arbeitet bei Medpets als Content-Spezialistin. Dort bringt sie ihre langjährige Praxiserfahrung ein, um Tierhaltern klare und verlässliche Informationen bereitzustellen. Sie ist auf Kaninchenverhalten spezialisiert und denkt gerne mit, wenn es um innovative Produkte und Blogartikel geht, die auf die Bedürfnisse von Tier und Halter abgestimmt sind.

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