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Patellaluxation beim Hund

Geschrieben von Melanie |

Die Patellaluxation ist eine häufig vorkommende Erkrankung bei Hunden. Dabei handelt es sich um eine zu lose Kniescheibe, die aus ihrer normalen Position herausspringt. Dies kann bei Ihrem Hund Schmerzen und Lahmheit verursachen. In diesem Blog erklären wir, was eine Patellaluxation genau ist, wie Sie sie erkennen können und welche Behandlungsmöglichkeiten es für Ihren Hund gibt.

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Was ist die Funktion der Kniescheibe?

Die Kniescheibe, oder Patella, spielt eine wichtige Rolle im Kniegelenk Ihres Hundes. Sie ist eine Verknöcherung in der Kniesehenplatte. Beim Beugen und Strecken des Knies gleitet die Kniescheibe durch eine kleine Rinne im Oberschenkelknochen. Sie funktioniert dabei wie ein Hebel, wodurch die Streckmuskeln der Hintergliedmaße effektiver arbeiten können. Das sorgt dafür, dass Ihr Hund geschmeidig rennen, springen und sich bewegen kann. Zudem schützt die Kniescheibe das Kniegelenk vor direkten Stößen und trägt zur Stabilität des Beins bei.

Was passiert, wenn die Patella beim Hund luxiert?

Normalerweise befindet sich die Kniescheibe (Patella) in einer Rinne an der Vorderseite des Knies und bewegt sich beim Laufen Ihres Hundes auf und ab. Sie wird durch die Form und Tiefe der Rinne sowie durch die Bänder des Kniegelenks in Position gehalten. Bei einer Patellaluxation ist die Kniescheibe jedoch zu locker und springt seitlich aus der Rinne heraus. Dies kann zu Problemen bei der Bewegung und mitunter zu starken Schmerzen führen.

Es gibt vier Grade der Patellaluxation:

  • Grad 1: Die Kniescheibe springt gelegentlich aus der Rinne, gleitet jedoch von selbst wieder zurück. Hunde mit Grad 1 haben in der Regel nur wenig Schmerzen und können normal funktionieren.
  • Grad 2: Die Kniescheibe springt häufiger aus der Rinne und muss manchmal manuell zurückgedrückt werden. Hunde mit Grad 2 zeigen regelmäßig Lahmheit.
  • Grad 3: Die Kniescheibe liegt oft außerhalb der Rinne und geht nicht von selbst zurück. Der Hund hat regelmäßig Schmerzen und Schwierigkeiten bei der Bewegung.
  • Grad 4: Die Kniescheibe liegt dauerhaft außerhalb der Rinne und kann auch nicht manuell zurückgesetzt werden. Hunde mit Grad 4 leiden unter schweren Mobilitätsproblemen und häufig unter erheblichen Schmerzen.

Dadurch, dass sich die Kniescheibe immer wieder verlagert, wird die Gelenkkapsel rund um das Knie zunehmend gedehnt. Auch Knorpel und Knochen rund um die Kniescheibe können geschädigt werden. Zudem können die Kreuzbänder überlastet werden, da das Knie bei einer luxierten Patella weniger stabil ist. Langfristig kann sich eine Arthrose im Knie entwickeln.

Patellaluxation tritt häufiger bei kleinen Hunderassen wie Chihuahua, Französischen Bulldoggen und Yorkshire Terrier auf, kann jedoch auch bei größeren Rassen vorkommen.

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Symptome einer Patellaluxation beim Hund

Die Symptome einer Patellaluxation können – je nach Schweregrad – von mild bis schwer reichen. Häufige Symptome sind:

  • Lahmheit, die kommt und geht
  • Das Anziehen eines Hinterbeins während des Laufens
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Springen
  • Ein abnormales Gangbild, wobei der Hund steif oder watschelnd läuft

Einige Hunde scheinen wenig unter der Erkrankung zu leiden, während andere deutlich Schmerzen haben und Mobilitätsprobleme entwickeln. Es ist wichtig, Veränderungen im Verhalten oder in der Bewegungsweise Ihres Hundes aufmerksam zu beobachten.

Oft handelt es sich bei der Patellaluxation um ein angeborenes Problem, bei dem die Rinne im Oberschenkel zu flach ist oder sogar ganz fehlt. Beschwerden treten dann bereits im jungen Alter auf.

Ursachen einer Patellaluxation beim Hund

Eine Patellaluxation kann sowohl angeboren als auch erworben sein. Angeborene Luxation entsteht durch eine genetische Veranlagung, bei der die Anatomie des Hundes das Herausspringen der Kniescheibe begünstigt. Häufig ist die Rinne zu flach oder nicht vorhanden. Auch eine Fehlstellung von Unter- und Oberschenkel kann dazu führen, dass die Kniescheibe aus der Rinne springt. Erworbene Luxation hingegen kann durch ein Trauma entstehen, z. B. einen Sturz oder Unfall, bei dem die Strukturen rund um das Knie beschädigt werden.

Diagnose einer Patellaluxation beim Hund

Die Diagnose wird vom Tierarzt in erster Linie durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Dabei wird das Knie des Hundes bewegt, um festzustellen, ob sich die Kniescheibe leicht aus der Rinne herausdrücken lässt. In manchen Fällen ist eine zusätzliche bildgebende Untersuchung, wie eine Röntgenaufnahme, notwendig, um den Schweregrad der Luxation und mögliche Begleitschäden zu beurteilen.

Behandlungsoptionen bei einer Patellaluxation beim Hund

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung und dem Ausmaß der Beschwerden ab. Es gibt vier Grade der Patellaluxation, wobei Grad 1 die mildeste und Grad 4 die schwerste Form darstellt.

Konservative Behandlung

Bei leichten Formen (Grad 1 oder 2) kann eine konservative Behandlung in Betracht gezogen werden. Diese umfasst viel Ruhe und Schonung, zusätzlich gegebenenfalls den Einsatz entzündungshemmender Medikamente. Es werden gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur rund um das Knie durchgeführt. Der Patient kann auch durch Futterergänzungen und geeignete Ernährung unterstützt werden. Strikte Gewichtskontrolle ist nötig, um die Belastung der Knie zu reduzieren.

Chirurgische Behandlung

Bei schwereren Formen (Grad 3 oder 4) ist häufig eine Operation notwendig, um die Kniescheibe dauerhaft an Ort und Stelle zu halten und weitere Schäden zu verhindern. Es gibt verschiedene chirurgische Techniken, die je nach individueller Situation angewendet werden können, z. B.: Vertiefung der Rinne, Straffung oder Verstärkung der Gelenkkapsel oder Verlagerung der Kniesehne. Die Heilungsphase nach einer Operation dauert mehrere Wochen bis Monate. Schonung und gezielte Rehabilitation sind dabei entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Prognose bei Patellaluxation

Die Patellaluxation ist eine häufige, in den meisten Fällen aber gut behandelbare Erkrankung beim Hund. Eine frühe Erkennung und passende Behandlung sind entscheidend, um Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität Ihres Hundes zu verbessern.
Wird die Erkrankung nicht behandelt, verschlimmert sie sich mit der Zeit: Die Kniescheibe luxiert immer häufiger, die Gelenkkapsel wird gedehnt und die Abnutzung (Arthrose) im Knie nimmt zu.

Vorbeugung einer Patellaluxation beim Hund

Eine genetische Veranlagung lässt sich nicht verhindern, aber Sie können Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Problemen zu verringern:

  • Achten Sie auf ein gesundes Gewicht Ihres Hundes – Übergewicht belastet die Knie zusätzlich.
  • Fördern Sie die Muskelentwicklung bereits im jungen Alter durch regelmäßige, kontrollierte Bewegung.
  • Ergänzungsfuttermittel können unterstützend wirken, wie Puur Silicium, Puur Tendo und Puur MSM.
  • Bauen Sie Bewegung bei jungen Hunden stets langsam und schonend auf.

Möchten Sie mehr über die Patellaluxation beim Hund erfahren?
Wenden Sie sich gerne kostenlos per Email an unser Veterinäteam unter tierarzt@medpets.at.