Welcher Nager passt zu mir?
Geschrieben von Rianne |
In diesem Artikel erhalten Sie hilfreiche Tipps zur Wahl des richtigen Nagers als Haustier.

Sie erfahren, welche Nagetiere zutraulich sind oder alleine gehalten werden können, wie viel Pflege und Platz die unterschiedlichen Arten benötigen, was beim Futter zu beachten ist und vieles mehr. Zudem finden Sie eine praktische Übersicht mit den wichtigsten Eigenschaften und Bedürfnissen der einzelnen Nagetierarten.
Die Anschaffung eines Nagers: Welches Tier passt zu mir?
Bevor Sie sich ein Nagetier anschaffen, ist es wichtig, darüber nachzudenken, welches Tier für Sie das Richtige ist. Eines dieser Kriterien ist, wie viel Pflege und Platz dieses Tier benötigt. Außerdem sollte abgeklärt werden, ob Sie einen Nager möchten, den Sie einfach nur anschauen wollen oder ein Tier, mit dem Sie kuscheln möchten. Drittens ist es wichtig, ob es sich um einen Nager handelt, der alleine gehalten werden kann, oder um eine Art, die vorzugsweise in Gesellschaft seiner Artgenossen leben sollte.
Zutraulichkeit
Sie müssen bedenken, dass eine ganze Reihe von Nagetieren zwar kuschelig aussehen, aber leider keinen innigen Körperkontakt mit Menschen mögen. Deshalb eignen sich diese Nager weniger dazu, als Haustiere gehalten zu werden. Einige Arten von Nagetieren werden sehr zutraulich, aber nicht alle. Und auch die Lebenserwartung der einzelnen Nagetiere unterscheidet sich stark voneinander. Daran sollten Sie denken, bevor Sie sich für eines entscheiden. Ein Chinchilla oder Meerschweinchen wird beispielsweise deutlich älter als eine Maus, eine Ratte oder ein Hamster. Und überlegen Sie auch, wer sich um Ihr Haustier kümmert, wenn Sie in den Urlaub fahren.
Zu den Tieren, die auch hochgenommen werden können, gehören vornehmlich Ratten und Meerschweinchen. Zwerghamster, Rennmäuse und andere Mäusearten sind dagegen nur schwer zu handhaben und deshalb nicht unbedingt für kleinere Kinder geeignet. Auch Chinchillas sollten nicht zu viel auf den Arm genommen werden. Für alle, die bisher noch keine Erfahrungen mit Nagetieren haben, eignen sich daher Meerschweinchen und Ratten am besten.
Männchen oder Weibchen – Zusammenleben
Ob die Wahl auf ein männliches oder weibliches Tier fallen sollte, ist von der Art des Nagers abhängig. In der Regel können mehrere weibliche Tiere gut gemeinsam gehalten werden. Das ist besonders dann der Fall, wenn sie bereits seit jung auf zusammenleben. Mehrere männliche Nager zusammen zu halten, gelingt nicht immer reibungslos. Männliche Mäuse oder Rennmäuse sollten Sie nicht zusammen in einem Gehege vergesellschaften. Bei Chinchillas, Meerschweinchen und Ratten kann das Zusammenleben mehrerer männlicher Tiere gelingen, insofern diese entweder seit der Geburt oder dem frühen Jugendalter zusammenleben. Und: Es dürfen gleichzeitig keine weiblichen Tiere im Gehege sein. Bei vielen Nagern können auch ein männliches und ein weibliches Tier zusammen gehalten werden, vorausgesetzt, das männliche Tier ist kastriert.
Wenn Sie zwei ausgewachsene Tiere zusammensetzen möchten, muss der Kontakt langsam und mit sehr viel Bedacht aufgebaut werden. Beispielsweise sollten beide Tiere zunächst einen separaten Käfig haben. Die Käfige werden so aufgestellt, dass sich die Tiere zwar gut sehen und riechen können, ein körperlicher Kontakt jedoch nicht möglich ist. Nach einiger Zeit können Sie die beiden Käfige einander annähern oder die Tiere auch zusammen in ein Gehege setzen. Es muss aber unbedingt eine Barriere zwischen Ihnen bestehen bleiben. Sie sollen engeren Kontakt knüpfen können, aber ein Kampf muss unbedingt ausgeschlossen werden. Geht das über ein paar Tage gut, können Sie die beiden Tiere (auf neutralem Terrain) unter Aufsicht zusammenführen.
Pflege
Es versteht sich von selbst, dass jedes Tier täglich Pflege benötigt. Dazu gehören die Fütterung, die Versorgung mit frischem Trinkwasser und auch der Käfig muss regelmäßig gesäubert werden. Die Zeit, die Sie dafür aufwenden müssen, hängt davon ab, für welches Nagetier Sie sich entscheiden. Hamster sind beispielsweise sehr reinliche Tiere, die nur einen kleinen Teil Ihres Geheges verschmutzen. Dieses Verhalten können Sie auch einer Ratte beibringen. Ein Meerschweinchen hingegen verliert überall im Käfig seinen Kot, sodass mehr Aufwand bei der Reinigung des Käfigs oder Geheges notwendig ist. (Männliche) Mäuse und Ratten verbreiten oft einen sehr strengen Geruch, sodass eine häufige Säuberung des Käfigs erforderlich ist. Rennmäuse produzieren nur sehr wenig Urin und machen deshalb bei der Reinigung des Geheges nicht so viel Arbeit.
Lebensweise
In der Praxis sind viele Nagetiere leider in viel zu kleinen Gehegen untergebracht. Platzmangel kann bei diesen Tieren zu stereotypem Verhalten führen. Vor allem Chinchillas reagieren sehr empfindlich darauf, wenn sie nicht artgerecht gehalten werden. Deshalb ist es sehr wichtig, bereits im Vorfeld genau zu wissen, was das Tier benötigt. Nur so kann sich der Nager wohlfühlen und seine natürlichen Verhaltensweisen behalten.
Die meisten Nager sind Gruppentiere. Um die grundlegendsten Bedürfnisse dieser Tiere zu erfüllen, benötigt jedes Individuum mindestens einen Artgenossen. Möchten Sie lediglich ein Tier halten, empfiehlt sich ein einzelgängerischer Hamster oder eine Fettschwanz-Rennmaus.
Einrichtung des Nagerkäfigs
Das Gehege sollte so eingerichtet werden, dass es den Grundbedürfnissen des Nagers gerecht wird. Hierzu gehören Schlafen, Essen und Trinken (Futtersuche), Versteckmöglichkeiten, die Umgebung erforschen (Klettern, Graben) und der Kontakt mit den Artgenossen (bei Gruppentieren).
Angesichts dessen, dass die meisten Nagetiere zu den Beutetieren gehören, mögen sie keine offenen Flächen. Deshalb sollten Sie den Fress- und Trinknapf auch nicht mitten in den Käfig stellen, sondern dafür einen leicht geschützten Platz aussuchen. Sorgen Sie dafür, dass dem Tier/den Tieren genügend Schlafplätze zur Verfügung stehen.
Hamster graben gern und finden daher einen Käfig mit einer dicken Lage an Einstreu (vorzugsweise mindestens 15 cm) angenehm. Ratten, Mäuse und Chinchillas sind wahre Kletterkünstler und sollten daher ein Gehege mit mehreren Ebenen bekommen. Meerschweinchen hingegen halten nicht viel vom Klettern, sondern brauchen besonders viel Auslauf, also Grundfläche. Deshalb finden sie es toll, gelegentlich durch die Wohnung oder den Garten laufen zu dürfen. Darüber hinaus halten Hamster und Chinchillas Ihr Fell sauber, indem sie im Sand baden. Für optimale Bedingungen sorgen Sie, wenn Sie im Gehege ein Sandbad anlegen. Chinchillas bevorzugen dazu besonders feinen Chinchilla-Badesand. Einige Hamster benutzen das Sandbad auch als Toilette. Reinigen Sie das Sandbad daher regelmäßig oder stellen Sie diesen Tieren zwei verschiedene Sandbäder zur Verfügung. Auch Rennmäuse nutzen Sandbäder als Toilette.
Ein Versteck für die Tiere sollte nach Möglichkeit nicht durchsichtig sein, damit sich die Nager auch wirklich zurückziehen können. Rennmäuse bevorzugen Häuschen mit tunnelartigem Eingang. Hamster benötigen beispielsweise einen Platz, um ihr Futter zu lagern. Daher ist ein Häuschen mit mehreren Räumen ideal. Damit der Hamster graben kann, sollte das Häuschen keinen Boden haben.